Bahrain: Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Arabien“ wird am 10. Dezember eingeweiht

Das Apostolische Vikariat für das Nördliche Arabien, das Bahrain, Kuwait, Katar und Saudi-Arabien umfasst, zählt etwa 2,5 Millionen Katholiken, die zumeist Wanderarbeiter aus verschiedenen Nationen und Kulturen sind. Um sie seelsorgerisch zu betreuen, initiierte der verstorbene Bischof Camillo Ballin ein kühnes Projekt: den Bau der Kathedrale Unserer Lieben Frau von Arabien, Schutzpatronin des Arabischen Golfs.

 

Am 10. Dezember 2021 wird die Kathedrale Unserer Lieben Frau von Arabien von Kardinal Luis Antonio Tagle, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, geweiht. An der Feier nehmen ebenfalls Erzbischof Eugene M. Nugent, Apostolischer Nuntius in Kuwait und Bahrain, und Bischof Paul Hinder, nach dem Tod von Bischof Camillo Ballin im Mai 2020 Apostolischer Administrator von Nordarabien, teil.

Am Tag vor der Kirchenweihe (am 9.12.) wird Seine Majestät König Hamad Bin Isa bin Saman Al Khalifa, einer der größten Förderer des Projekts, der das 9000 Quadratmeter große Grundstück gestiftet hat, den Gebäudekomplex eröffnen.

„Die Menschen sind sehr glücklich. Sie freuen sich auf den historischen Augenblick der Einweihung und Segnung der Kathedrale. Aber wir vermissen unseren Bischof Camillo Ballin sehr“, sagt Pater Saji Thomas, Projektleiter und Pfarrer der neuen Kathedrale in Awali, südlich der Hauptstadt Manama.

Für Pater Saji ist die Kathedrale „ein Paradebeispiel für religiöse Harmonie und Toleranz im Königreich Bahrain und für die Welt ein großartiges Beispiel für friedliche Koexistenz“. Die erste katholische Kirche am Persischen Golf in der Neuzeit wurde ebenfalls 1939 in Bahrain errichtet – auf einem vom Emir von Bahrain gestifteten Grundstück.

„Kürzlich, am 30. September 2021, besuchte der persönliche Vertreter des Königs, der Vorsitzende des Obersten Rates für Umwelt, Seine Hoheit Scheich Abdulla bin Hamad Al Khalifa, die Kathedrale. Bei einem Rundgang durch die Einrichtung brachte er seine Freude zum Ausdruck. Er war sehr beeindruckt von den handgemalten Ikonen und der Weite des Gebäudes. Er selbst freut sich zusammen mit den Gläubigen auf die Einweihung der größten Kirche auf der arabischen Halbinsel“, erklärt Pater Saji im Gespräch mit dem Internationalen Hilfswerk Aid to the Church in Need (ACN).

„Der Bau der neuen Kathedrale stellt einen Meilenstein in den Beziehungen zwischen Kirche und Staat dar, und zeugt auch von der wachsenden Zahl der Katholiken in der Region. ACN hat dieses für die Christen auf der Arabischen Halbinsel wichtige Projekt in verschiedenen Phasen unterstützt. Bisher gibt es nur fünf offiziell anerkannte Kirchen, die die Menschen in dem 880 000 Quadratmeilen umfassenden Vikariat betreuen“, so Regina Lynch, Projektleiterin bei ACN.

Die Projektleiterin erinnert an Bischof Ballin: „Er zeigte große Entschlossenheit bei der Bewältigung vieler, sehr vieler Herausforderungen. Seit dem ersten Spatenstich am 31. Mai 2014 sind mehr als sechs Jahre harter Arbeit und vieler Herausforderungen vergangen. Ich bin sicher, dass Bischof Ballin die Freude vom Himmel aus teilen wird.“

Bis jetzt gab es in Bahrain nur eine Kirche in der Hauptstadt und eine kleine Kapelle in einem Vorort. Für die rund 90 000 Katholiken, die in dem Land leben, mussten von Freitag bis Sonntag mehr als 25 heilige Messen gefeiert werden, und die Kirche war stets voll.

„Hier gibt es eine wandernde Bevölkerung. Die Menschen kommen und gehen aus beruflichen Gründen. Wir haben hier eine sehr internationale Gemeinde, hauptsächlich aus Indien, den Philippinen, Pakistan, Sri Lanka, dem Libanon, Palästina, Jordanien, aber auch aus vielen Ländern Lateinamerikas und Afrikas. Wir haben lateinische, syro-malabarische, syro-malankarische, maronitische, koptische und andere Riten“, erklärt Pater Saji.

Die Kathedrale ist jedoch nicht nur für die Katholiken in Bahrain gedacht, sondern für alle Katholiken auf der Halbinsel, die insgesamt vier Länder umfasst. Vor allem für die Menschen in Saudi-Arabien, wo es keine einzige Kirche für die fast 1,5 Millionen Katholiken gibt. „Auf der gesamten Arabischen Halbinsel, insbesondere aber in Saudi-Arabien, ist die öffentliche Ausübung des Christentums stark eingeschränkt und auf das Gelände ausländischer Botschaften und Privathäuser beschränkt. Deshalb fahren viele der in Saudi-Arabien lebenden Christen ins angrenzenden Land Bahrain, um dort die Sakramente zu empfangen und ihren Glauben in Gemeinschaft zu leben“, erklärt Regina Lynch.

„Die Christen in Bahrain haben ein sehr schwieriges Leben. Nicht wegen der Regierung, sondern weil sie ihr eigenes Land, ihre Familien und Freunde verlassen haben. Viele sind allein. Sie leiden sehr und brauchen eine besondere geistliche Ausbildung, die ihnen hilft, das zu bleiben, was sie sind. Sonst gehen sie verloren“, erklärt Regina Lynch. Gerade jetzt, angesichts von COVID, der Wirtschaftskrise und der wenigen Arbeitsmöglichkeiten, ist die neue Kathedrale ein Zeichen der Hoffnung für die Christen auf der ganzen Halbinsel.

„Die Kathedrale von Awali verfügt über 2300 Sitzplätze, zwei Kapellen und zwei große Säle mit Beichtgelegenheiten. Die Form der Kathedrale ähnelt einem Zelt, in dem nach dem Alten Testament der Prophet Moses seinem Volk begegnete“, erklärt Pater Saji gegenüber ACN.

Eine der Kapellen beherbergt die Schutzpatronin des Apostolischen Vikariats von Nordarabien: Unsere Liebe Frau von Arabien, die gekrönte Jungfrau Maria mit einem Rosenkranz und dem Jesuskind. In dem neuen Gebäudekomplex neben der Kathedrale wird sich auch der Sitz des im August 2012 errichteten Apostolischen Vikariats für das Nördliche Arabien befinden. Das Zentrum kann auch von anderen christlichen Konfessionen genutzt werden.

Kurzfilm (2014)

 

 

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