Öffentlichkeitsarbeit

Ob Medienarbeit, Welttreffen, Konferenzen oder Kampagnen – jedes Jahr rückt ACN die Anliegen der notleidenden Kirche ins Licht der Öffentlichkeit. 2020 mussten wegen der Pandemie leider viele Veranstaltungen ausfallen. Dennoch sind wir stolz, dass wir zusammen mit unseren Projektpartnern einige Events durchführen konnten, die von der ACN Zentrale oder von einigen der 23 nationalen Büros organisiert wurden und die wir an dieser Stelle vorstellen möchten.

Eine Million Kinder beten den Rosenkranz

Die von ACN organisierte Kampagne „Eine Million Kinder beten den Rosenkranz“ wurde bereits 2005 in Caracas, der Hauptstadt von Venezuela, ins Leben gerufen. Bei dieser Aktion geht es vor allem um das gemeinsame Gebet für den Frieden in der Welt.

2020 konnten wir eine Rekordbeteiligung verzeichnen: Am 18. und 19.Oktober vereinten sich Kinder aus 136 Ländern auf allen Kontinenten zur Gebetsaktion. Die meisten Kinder nahmen in Polen und Mexiko teil, gefolgt von Indien, den Philippinen und der Slowakei.

In der Ninive-Ebene im Irak versammelte sich eine große Gruppe von Kindern vor einer Marienstatue in Telskuf, um den Rosenkranz für den Frieden in der Welt, für alle Leidenden und für das Ende der Pandemie zu beten.

Aufgrund der Corona-Einschränkungen konnten sich die Kinder in vielen Ländern nicht in größeren Gruppen versammeln, sodass sie in der Familie beteten.

Auch in Europa wurde die Kampagne wieder begeistert von den Kindern aufgenommen. So beteiligten sich beispielsweise Hunderte Schulen in ganz Spanien, in Großbritannien und der Slowakei am Gebet. In Südkorea konnten sich die Kinder aus der Diözesan-schule von Seoul erst am 22. Oktober dem Rosenkranzgebet anschließen, da es aufgrund der Pandemie-Maßnahmen der Regierung nicht früher möglich war. Besonders symbolträchtig war das Rosenkranzgebet mit Kindern aus dem Marien-Wallfahrtsort Fatima in Portugal. Die Live-Übertragung über katholische Fernsehsender ermöglichte es Tausenden von Gläubigen auf der ganzen Welt, die Initiative zu verfolgen.

2020 hatte ACN erstmals eine Homepage eingerichtet, auf der die Teilnehmer sich bequem und einfach anmelden konnten. Mit Erfolg. Von der Homepage aus ging die Aktion viral und gewann damit enorm an Reichweite. Über die sozialen Netzwerke war festzustellen, dass sehr viele Menschen die Einladung von Freunden, Pfarreien oder Diözesen erhalten hatten. Einziger Wermutstropfen: Die Website, auf der sich die Familien und Gruppen anmelden konnten, wurde zwei Tage vor dem Rosenkranzgebet Ziel eines Cyber-Angriffs, sodass der Zähler bei 509.771 Teilnehmern stehengeblieben war. ACN hat aber Kenntnis von Tausenden Gläubigen, die sich noch anmelden wollten, es aber wegen der Cyber-Attacke leider nicht geschafft haben.

Set your captives free

Anlässlich der #RedWeek veröffentlichte ACN dieses Jahr in mehreren Ländern der Welt den vom britischen Büro des Hilfswerkes vorbereiteten Bericht „Set Your Captives Free“, um die Aufmerksamkeit auf zu Unrecht inhaftierte Christen zu lenken. Während der Auftaktveranstaltung des Berichts in England gab Maira Shahbaz, ein 14-jähriges christliches Mädchen, dessen Fall in dem Bericht behandelt wird, ein Videozeugnis aus Pakistan ab. Maira beschrieb, wie sie entführt, gewaltsam zum Islam bekehrt und gezwungen wurde, gegen ihren Willen zu heiraten, und wie sie „erpresst, gefoltert und missbraucht“ wurde. Nachdem sie ihrem Geiselnehmer entkommen ist, lebt sie nun an einem geheimen Ort. „Unser Leben, meins und das meiner Familie, ist in Pakistan in Gefahr. Wir erhalten ständig Morddrohungen. Wir sind äußerst ängstlich und um unsere Sicherheit besorgt.“

#RedWeek

Rund 400 Millionen Christen in aller Welt leben in einem Umfeld, in dem sie gewaltsam verfolgt, diskriminiert oder an der freien Ausübung ihres Glaubens gehindert werden. Um auf diesen Missstand weltweit aufmerksam zu machen, wurde 2015 von ACN die Initiative #RedWeek, in einigen Ländern auch „Red Wednesday“ genannt, ins Leben gerufen. Ziel ist es dabei, die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schicksal verfolgter und benachteiligter Christen zu lenken. Dazu werden rund um die Welt in vielen Metropolen bekannte Kathedralen und öffentliche Bauwerke rot angestrahlt.

Zwischen dem 18. und dem 25. November wurden unter anderem in Australien, Kanada, Kolumbien, Brasilien, der Tschechischen Republik, Polen, den Niederlanden, Österreich, der Slowakei, auf den Philippinen, in Irland und dem Vereinigten Königreich Hunderte von Gebäuden rot beleuchtet. Dazu gehörten die Kathedralen von Montreal und Toronto (Kanada), von Manila (Philippinen) und von Armagh (Nordirland), die Elisabeth-Brücke in Budapest (Ungarn), die Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes und die Burg in Bratislava (Slowakei) sowie die Christus-Erlöser-Statue in Rio de Janeiro (Brasilien). Allein in den Niederlanden waren 119 Gebäude an der Aktion beteiligt, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.  

Den Höhepunkt der Aktion bildete der Abschlusstag am 25. November, an dem in diesem Jahr vor allem Großbritannien und die Philippinen mit besonderen Aktionen hervortraten. Auf den Philippinen stand die #RedWeek dieses Jahr ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Die Aktion wollte auf alle Geistlichen und Ordensschwestern aufmerksam machen, die an vorderster Front ihren Dienst bei den Kranken verrichten und dabei ständig der Gefahr einer Infektion ausgesetzt sind. Daher wurden dieses Mal neben Kirchen und Schulen auch Krankenhäuser eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen.

In Amsterdam, an mehreren Orten Kanadas und Australiens und erstmals auch in Budapest wurde der „Red Wednesday“ begangen. Die Monumente und Gotteshäuser wurden in tiefrotes Licht getaucht und damit zu einem Zeichen der Solidarität für die verfolgten Christen in aller Welt.

Zudem wurde in verschiedenen Ländern bei der #RedWeek auf die besorgniserregende Lage der Christen in Nigeria aufmerksam gemacht. Erzbischof Ignatius Kaigama von Abuja bat um Gebete für Pater Dajo Matthew, der erst zwei Tage zuvor entführt worden war, und erinnerte auch an viele andere Entführungsopfer unter den Mitgliedern der christlichen Gemeinde.

Facts and figures