Ghana in 2019

Das westafrikanische Land Ghana hat fast 29 Millionen Einwohner. Die große Mehrheit davon, rund 70 Prozent, sind Christen. Die meisten gehören protestantischen Gemeinschaften an. Nur ca. 15 Prozent sind Katholiken. Besonders im Norden des Landes leidet die Kirche unter schlechter Infrastruktur, der Verbreitung von Sekten und fehlendem Priesternachwuchs. ACN engagiert sich deshalb verstärkt für die Priesterausbildung und hilft mit Mess-Stipendien, um die katholische Kirche in Ghana auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft zu unterstützen.

Der Norden und der Süden Ghanas sind durch große Unterschiede gekennzeichnet. Der Norden liegt näher an der Sahara und ist dadurch von Trockenheit und Armut geprägt. Viele Menschen im arbeitsfähigen Alter wandern in den Süden ab, zurück bleiben Kinder und ältere Menschen. Im Gegensatz zum mehrheitlich christlich geprägten Rest des Landes leben im Norden meist Muslime oder Angehörige von Stammesreligionen. Christen bilden dort nur eine sehr kleine Minderheit. Dennoch bleibt das Zusammenleben zwischen den Religionsgemeinschaften bislang friedlich.

Der christliche Glaube ist für viele hier eine Befreiung aus ihrer Angst vor Hexerei und Geistern.

Kinga von Poschinger, Projektreferentin

ACN erhält besonders aus dem rückständigen Norden des Landes viele Hilfsanträge. Denn die Kirche steht dort vor zahlreichen Herausforderungen. Die Straßenverhältnisse sind extrem schlecht und es gibt zu wenige Priester, um die weit verstreut lebenden Gläubigen zu betreuen. Wie in vielen afrikanischen Ländern übernimmt die Kirche auch hier oft Aufgaben, bei denen der Staat versagt, so beispielsweise im Gesundheits- und Schulwesen. Die Kirche ist sich aber bewusst, dass ihre Kernaufgabe die Glaubensverkündigung ist. Und dieser Aufgabe widmet sie sich mit Erfolg. Besonders unter den Anhängern traditioneller afrikanischer Religionen interessieren sich viele für das Christentum.

Die MASEL-Schwestern betreuen behinderte Kinder, von denen gesagt wird, dass sie von Hexen oder Dämonen besessen sind.
Die MASEL-Schwestern betreuen behinderte Kinder, von denen gesagt wird, dass sie von Hexen oder Dämonen besessen sind.

Doch wo die Kirche keine Präsenz zeigt, breiten sich oft Sekten aus, die zumeist aus dem Ausland finanziert werden. Um die Zukunft der Kirche zu sichern, unterstützt ACN daher vor allem die Ausbildung der so dringend benötigten Priester. Zudem helfen wir den bereits tätigen Geistlichen mit Mess-Stipendien und ermöglichen ihnen die Teilnahme an geistlichen Exerzitien, damit sie ihre Batterien wieder aufladen können. Denn sie erfüllen ihre Aufgabe mit großem Engagement und unter schwierigsten Verhältnissen.