Mehr als 600 Gebäude leuchten rot aus Solidarität mit verfolgten Christen

Vom 16. bis 23. November wurden mehr als 600 Gebäude in mindestens 17 Ländern rot angestrahlt, um auf die Religionsfreiheit und die Lage verfolgter Christen in der ganzen Welt hinzuweisen.

Auch dieses Jahr beteiligten sich erneut mehrere Länder an der #RedWeek (Rote Woche), um auf das Problem der religiösen Verfolgung in der heutigen Zeit aufmerksam zu machen. Traditionsgemäß organisierten die teilnehmenden Nationalbüros von Aid to the Church in Need Veranstaltungen, Nachtwachen, Gottesdienste und Vorträge. Sie beleuchteten Kirchen und Denkmäler rot.

verfolgte christen
#RedWeek 2022 Veranstaltung in Bogota

Deutschland war das Land, in dem die meisten Gebäude an der Initiative teilnahmen, mit 170 illuminierten Kirchen darunter die Kathedralen von Passau, Regensburg, Augsburg und Mainz, gefolgt von Österreich mit 145 und den Niederlanden mit 141. In Österreich wurde neben den 144 Kirchen auch das Parlament rot angestrahlt.

Weitere bedeutende öffentliche Gebäude, die ihre Solidarität mit verfolgten Christen bekundeten, waren die Basilika von Montmarte in Paris, das britische Außenministerium (Ministerium für Äußeres, für Commonwealth und Entwicklung), die Christkönigsstatue in Lissabon, die Kathedrale von Cuernavaca und das Heiligtum von Teplzingo in Morelos, Mexiko. In der Slowakei haben sich mehrere öffentliche Gebäude zu diesem Zweck “rot gekleidet”, darunter die Nationaloper in Košice, die Burg von Bratislava, die Nationalbrücke in Bratislava und die britische Botschaft.

Erneut bekundete Papst Franziskus dieses Jahr seine Verbundenheit mit Not leidenden Christen, indem er einer Gruppe von Pilgern in Rom dafür dankte, dass sich auch der Wallfahrtsort Unsere Liebe Frau von Tschenstochau in Polen der RedWeek angeschlossen hat.

verfolgte Christen
#RedWeek 2022 Veranstaltung in Bogota mit Sr. Gloria Cecilia Narvaez

Zeugnisse aus erster Hand

Einige ACN-Länderbüros organisierten auch persönliche Veranstaltungen, um die Botschaft über verfolgte Christen direkt zu den Menschen zu bringen. Australien organisierte zum ersten Mal die Nacht der Zeugen in Canberra, bei der die Teilnehmer Berichte über Verfolgung aus erster Hand hörten. Ein Student beschrieb sie als „eine der eindrucksvollsten Veranstaltungen, die ich je besucht habe. Die Atmosphäre war von einer Ehrfurcht geprägt, wie ich sie noch nie erlebt habe, und die Redner sprachen mit Überzeugung und Aufrichtigkeit, als sie den unerschütterlichen Glauben der Märtyrer beschrieben“.

In Frankreich fanden etwa 50 Nachtwachen in Kirchen im ganzen Land sowie eine Reihe von Treffen und Diskussionen mit Politikern und anderen prominenten Gästen statt. Das kolumbianische Büro von Aid to the Church in Need lud Schwester Gloria Narváez, die fast fünf Jahre lang von dschihadistischen Terroristen in Mali gefangen gehalten wurde, zu einem Vortrag in sechs verschiedene Städte ein. Sie begeisterte die Zuhörer mit ihrem Zeugnis darüber, wie sie ihren Glauben bewahrte und es schaffte, eine solch erschütternde Erfahrung zu überleben. In diesem Jahr organisierte das kolumbianische Büro auch Veranstaltungen in Peru.

verfolgte Christen
Weihbischof John Bakeni von Maiduguri, Nigeria, während seines Vortrags beim #RedWeek in Freiburg.

Großbritannien setzte seine starke Tradition der Aktivitäten in der RedWeek fort und hatte zu einer Veranstaltung eingeladen, an der Bischof Jude Arogundade aus Ondo, Nigeria, und 25 Mitglieder des Parlaments teilnahmen, darunter die Sonderbeauftragte des Premierministers für Religions- und Glaubensfreiheit Fiona Bruce. Der schottische Zweig von ACN Großbritannien veranstaltete ein digitales Webinar, das von der Abgeordneten des schottischen Parlaments Clare Adamson gesponsert wurde.

Die RedWeek ist auch zu einem wichtigen Ereignis in Ländern geworden, die über kein eigenes ACN-Landesbüro verfügen, so in Kroatien, der Tschechischen Republik, dem bereits erwähnten Peru und auch in Guatemala, wo sich Katholiken, nachdem sie in einer Radiosendung von der Idee gehört hatten, selbst organisierten und das Gebäude der Zentralbank rot anleuchteten.

Nach den vorläufigen Zahlen, die von den ACN-Landesbüros übermittelt wurden, nahmen fast 10.000 Menschen an den in verschiedenen Teilen der Welt organisierten Veranstaltungen teil.

Verfolgt und vergessen?

Ein weiterer Höhepunkt der diesjährigen RedWeek war die Vorstellung des jüngsten Berichts von ACN über die Christenverfolgung mit dem Titel „Verfolgt und vergessen? Ein Bericht über Christen, die wegen ihres Glaubens unterdrückt werden.”

Der Bericht enthält Zeugenaussagen aus erster Hand, Zusammenstellungen von Vorfällen, Fallstudien und Länderanalysen über das Ausmaß, in dem Christen in 24 Ländern der Welt verfolgt werden. Über dieses Dokument wurde weltweit in der Presse ausgiebig berichtet.

Die RedWeek hat ihre Wurzeln in Brasilien im Jahr 2015, als das örtliche ACN-Büro das Christus-Erlöser-Denkmal rot anstrahlte, um auf die Verfolgung von Christen im Irak aufmerksam zu machen. Im April 2016 beleuchtete ACN Italien, inspiriert von der gleichen Idee, die Fontana di Trevi. ACN Großbritannien führte die Idee weiter und rief den #RedWednesday („Roter Mittwoch“) ins Leben, um an einem bestimmten Mittwoch im November aller verfolgten Christen zu gedenken, was später in vielen Ländern auf eine ganze Woche ausgeweitet wurde.

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