ACN wird die Anwaltskosten für die Verteidigung von Arzoo Raja übernehmen
Arzoo Raja, eine 13-jährige Katholikin aus Karatschi in Pakistan, wurde am 13. Oktober entführt und gezwungen, ihren Glauben aufzugeben und ihren Entführer, den 44-jährigen Ali Azhar, der ebenfalls in Karatschi lebt, zu heiraten.
Am Samstag, den 24. Oktober, versammelte sich eine große Gruppe von Christen und Aktivisten der Zivilgesellschaft, angeführt von zwei Parlamentariern, vor dem Presseclub von Karatschi. Sie prangerten die Entführung, Bekehrung und Zwangsverheiratung von Minderjährigen, die religiösen Minderheiten angehören, an. Vor allem betrifft dies Christen.
Diese Straftaten sollten mit Hilfe des Gesetzes zur Beschränkung der Kinderheirat aus dem Jahr 2014 geahndet werden, dessen Anwendung jedoch häufig von der Polizei und Mitgliedern der Justiz blockiert wird.
Die Anwältin des entführten Teenagers, Tabassum Yousaf, gab in einem Interview mit dem italienischen Büro der päpstlichen Stiftung ACN bekannt, dass sie am 26. Oktober 2020 eine Petition beim Obersten Gerichtshof von Sindh in Karatschi eingereicht habe. Die erste Anhörung zur Prüfung des Falles ist für Mittwoch, den 28. Oktober angesetzt. Lokalen Quellen zufolge befinden sich derzeit mehrere Verwandte des Entführers in Haft.
Aid to the Church in Need hat in der Vergangenheit Projekte zur Deckung der Rechtskosten für die Verteidigung von Christen und die Unterstützung ihrer Familien finanziert. Diese sind in der Regel sehr arm oder haben keinerlei Einkommen. Jetzt werden wir auch den Rechtsbeistand von Arzoo Raja finanzieren helfen und ihre Familie unterstützen“, sagt Regina Lynch, Leiterin der Projektabteilung von ACN International.
„Wir sind sehr besorgt über die Situation in Pakistan. Religiöse Minderheiten werden sehr oft aus Mangel an finanziellen Mitteln und sozialer Unterstützung sich selbst überlassen. Es gibt Fortschritte auf nationaler Ebene, aber es ist wichtig, dass die für die Verteidigung der Opfer zuständigen Behörden, d.h. die Polizei und die Justizbehörden, von dem sozialen Druck der extremistischsten Gruppen befreit werden“, so Lynch abschließend.