Aid to the Church in Need (ACN) hat kürzlich die 14. Auflage seiner Veranstaltung „Nacht der Zeugen“ beendet. Es handelte sich dabei um eine Reihe von Gebetswachen, die in fünf französischen Städten in Erinnerung an die im Laufe des vergangenen Jahres aufgrund ihres Glaubens getöteten Priester und Ordensfrauen organisiert wurden.
Die Gebetswachen fanden vom 21. bis 27. Januar in Saint-Germain-en-Laye, Lyon, Nizza, Lille und Paris statt und zählten mehrere tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Diese „Nächte der Zeugen“, Gebetsabende mit Zeugnissen, während derer die Namen der im Laufe des Jahres ermordeten Priester und Ordensleute laut vorgelesen werden, erwecken stets viele Emotionen.
In den fünf Kirchen und Kathedralen, in denen die „Nacht der Zeugen“ stattfand, wurden die Porträts von dreizehn im Jahr 2022 wegen ihres Glaubens getöteten Priestern und drei Ordensschwestern in einer Prozession vor den Altar getragen. Der afrikanische Kontinent zählte die meisten Märtyrer: Allein in Nigeria wurden vier Priester getötet, während in der Demokratischen Republik Kongo zwei Priester sowie eine Ordensschwester ermordet wurden. An zweiter Stelle dieser traurigen Rangliste folgt der amerikanische Kontinent, unter anderem mit drei ermordeten Priestern und einem Seminaristen in Mexiko.
„Ganz herzlichen Dank für diese wundervolle und berührende Feier zu Ehren unserer verfolgten und Not leidenden Brüder und Schwestern“, bedankt sich Michèle nach ihrer Teilnahme an der Gebetswache in der Pariser Kirche Saint-Sulpice. „Es ist erschütternd. Welch ein Mut, welch ein Glaube, welch eine Standhaftigkeit. Die Zeugnisse der drei geladenen Gäste haben mich ebenfalls sehr erschüttert!“
Drei Zeugen aus dem Tschad, aus Myanmar und Haiti
Die „Nacht der Zeugen“ von Januar 2023 gab drei geladenen Gäste die Gelegenheit, kraftvoll vom Leben der Christen in ihrem jeweiligen Land Zeugnis abzulegen.
Erzbischof Edmond Djitangar von N’Djamena im Tschad berichtete vom Mut, den die Kirche dort täglich beweist, indem sie es wagt, Handlungen der Regierung anzuprangern und dabei gleichzeitig dem Volk beisteht, das Opfer von Gewalt und Ungerechtigkeit ist. „Die Erklärungen der Bischöfe bezüglich der Tragödie des 20. Novembers erregten den Zorn der politischen Machthaber, die der Kirche vorwarfen, sich auf die Seite der politischen Opposition geschlagen zu haben und Verrat an ihrer religiösen Mission zu üben… Doch wie ist es möglich, das Evangelium zu verkünden, ohne die Dinge anzuprangern, die der Entfaltung der Menschen schaden?“ (Lesen Sie hier das vollständige Zeugnis des Erzbischofs)
Die aus Haiti stammende Salesianerin Don Boscos, Schwester Marjorie Boursiquot beklagte die Gewalt, die ihr Land vergiftet und zunehmend mehr Angriffe gegen die Kirche verursacht: „Pfarreien, die in rechtsfreien Gebieten gelegen sind, mussten schließen, weil sie von Banditen bedroht wurden. Am 25. Juni 2022 wurde Schwester Luisa Dell’Orto, eine italienische Missionarin der Kongregation der kleinen Schwestern Jesu, in Port-au-Prince Opfer eines feigen Mordes. Sie hatte sich 20 Jahre lang den Straßenkindern gewidmet, und ihnen einen Zufluchtsort, eine Zukunft und Hoffnung geschenkt. Wir alle waren von ihrem Tod zutiefst erschüttert.“ (Lesen Sie hier das vollständige Zeugnis der Ordensfrau)