Rund 500 Millionen Gläubige zählt die katholische Kirche in Lateinamerika. Auf keinem Kontinent leben mehr Katholiken. Doch soziale Ungleichheit, niedrige Einkommen und Korruption stellen die Bevölkerung und auch die Kirche vor große Herausforderungen. Die Ortskirchen beklagen vor allem einen zunehmend aggressiven Säkularismus, der in vielen Ländern die Stimme der Kirche zum Verstummen bringen möchte, insbesondere in Fragen des Lebensschutzes und der Familie. ACN weiß um die schwere Situation der Kirche in Lateinamerika und steht ihr bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zuverlässig zur Seite.
Neben der starken Polarisierung der Gesellschaf gehört die zunehmende Migration zu den größten Herausforderungen der Kirche. Vor allem aufgrund der katastrophalen wirtschaflichen Verhältnisse wandern viele Menschen aus Venezuela, Haiti, Ecuador und Kuba und inzwischen auch aus Nicaragua ins Ausland ab. Der Zustrom von Migranten sowie die Abwanderung der ländlichen Bevölkerung in urbane Zentren führen
Viele lateinamerikanische Staaten versuchen, die Stimme der Kirche mit aggressiven Mitteln zum Schweigen zu bringen.
Rafael d‚ Aqui, Projektverantwortlicher für Lateinamerika
zu einem rasanten Wachstum der Städte. Vielerorts steigt daher auch der Bedarf an Seelsorge für die vielen Gläubigen. Die geistliche Betreuung ist von immenser Bedeutung, denn die Kirche ist für viele der letzte Hort der Hofnung, vor allem für die Armen und Entwurzelten. Zugleich fehlen aber häufig die Mittel, um die Seelsorge zu stärken.
Ein weiteres Problem der Kirche: Durch den Priestermangel und die fehlende Präsenz der katholischen Kirche konnten sich in vielen Gebieten des Kontinents evangelikale Gruppen und Sekten immer mehr ausbreiten. Um die Seelsorge der Gläubigen flächendeckend auszubauen, fördert ACN daher besonders die Berufungspastoral und die Ausbildung von Priestern, Ordensleuten und Katecheten. Aber auch die Förderung der katholischen Medien und der Ausbau der digitalen Glaubensverkündigung zählen zu unseren wichtigen Anliegen.