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Kirgisistan: „Ganz für Gott und ganz für uns“

Klein aber rege – so beschreibt der Apostolische Administrator von Kirgisistan, Anthony Corcoran SJ, die katholische Gemeinde in diesem Land Mittelasiens. Und „die Schwestern sind ihr wahrer Schatz“. In folgendem Brief sagt er, worin dieser Schatz besteht, für den er um Existenzhilfe (3.000 Euro) bittet.

Ohne Schwestern läuft nicht viel: Jugendarbeit im Sommercamp.

Wenn wir an Mission denken, haben wir ferne Gegenden, hohe Berge, dichte Dschungel, unwegsames Gelände vor Augen. Aber die wirkliche Geographie der Mission liegt in den Herzen und Seelen. Diese Tiefen und Höhen zu erkunden, dazu bedarf es eines besonderen Pfadfindergeistes. Die Schwestern haben ihn. ihr Gespür für Sorgen, Fühlen und Denken des einzelnen Menschen macht ihre besondere Rolle für die Missionstätigkeit aus.

Missionslandschaft: Knapp 4000 Seelen zählen die Katholiken in Kirgisistan.

Eine der Babushkas (Großmütterchen), die ich in Sibirien kennenlernte, wo ich zur Zeit der Sowjetunion tätig war, beschrieb das innere Band zwischen den Schwestern und den Mitgliedern der Gemeinde, in denen sie Dienst taten, mit wenigen Worten: „Ganz für Gott und ganz für uns.“ Als Missionspriester, der seit vielen Jahren durch Gottes Gnade an der Seite solcher Frauen arbeiten darf, kann ich das nur bestätigen. Zurzeit haben wir sechs franziskanische Schulschwestern hier in Kirgisistan und auch wenn es noch keine katholischen Schulen gibt, das Charisma und der Geist des heiligen Franziskus sind spürbar in ihrem unermüdlichen Bemühen, die Menschen – Gläubige und Suchende – für Gott zu begeistern. Sie sind mit ihrer Freude, ihrem Gebet und ihrer Hingabe wahre Zeugen für die besondere Liebe Gottes für die Kleinen und Armen.

Es war für mich als Missionar immer eine große Freude, ja ein großer Trost zu sehen, wie liebevoll die Schwestern mit den Menschen verbunden sind. Das ist eine besondere Beziehung oder, wie die Babushka sagen würde, „ein gegenseitiges Sich-Gehören“. Diese Verbundenheit öffnet die Herzen, dieses tiefe Vertrauen erzeugt auch eine moralische Autorität. Und diese einzigartige Dynamik in der Beziehung kommt besonders bei der Berufung der Schwestern in der Kirche zum Vorschein.

Mission fängt klein an: Messe in einer Hauskapelle.

Ein Bischof in einer Nachbar-Missionsdiö zese bemerkte schon oft, dass man den Unterschied spürt, wenn Schwestern da sind: das Glaubensleben ist tiefer und aktiver. Und wenn unsere Priester über die Bedeutung der Arbeit von Schwestern in ihren Pfarreien reden, dann kommen sie immer zum selben Ergebnis: Ohne die Sorgfalt, ohne die bereitwillige Hilfe und die vom Gebet getragene Begleitung, ohne das sichtbare Zeugnis für Christus wäre die Ernte der Mission deutlich ärmer, ja spärlich. Einer sagte: „Die Schwestern bereiten die Herzen der Kinder und Gläubigen auf die Begegnung mit Jesus vor. Wenn der Herr dann kommt, in den Sakramenten, im Wort und in der Gemeinschaft, dann findet er diese offenen, reinen Herzen vor. Was kann segensreicher sein für die Mission?“ Das Beispiel der Schwestern macht Mut – auch mir. ich bin Gott unendlich dankbar dafür.  Msgr. Anthony Corcoran

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