ACN trauert um Benedikt XVI

Bewegt und mit großer Dankbarkeit nahm ACN Abschied von Papst em. Benedikt XVI. (1927–2022), der unserem Hilfswerk viele Jahre lang eng verbunden war. Während seines Pontifikates erhob er ACN zur Päpstlichen Stiftung und gab uns wertvolle Impulse für unsere Arbeit. Wir verlieren einen leidenschaftlichen Prediger der Nächstenliebe und großen Freund und Förderer unserer Stiftung.

Begrüßung des Papstes auf einer seiner vielen Reisen – hier 2009 in Luanda, Angola.

Joseph Ratzinger schätzte und unterstützte ACN nicht nur während seiner Amtszeit als Papst (2005–2013), sondern auch schon in seiner Zeit als Kardinal und Präfekt der Glaubenskongregation. Bereits im Jahr 2002 erklärte er: „Ich unterstütze ‚Kirche in Not‘, weil ich weiß, dass da wirklich Dienst am Glauben getan wird.“ ACN Präsident Mauro Kardinal Piacenza würdigte den Verstorbenen als „einen großen Freund und Förderer von ACN“ und betonte: „Dass Papst Benedikt XVI. seine erste Enzyklika ‚Deus caritas est‘ der Nächstenliebe gewidmet hat, ist sehr wertvoll für ACN.“ Damit habe er die Mission des Hilfswerks gestärkt, das sich „aufgrund seines Gründungscharismas ganz und gar mit der Nächstenliebe beschäftigt, um der leidenden Kirche zu helfen“.

2007 verteilt der Papst in Brasilien das zehnmillionste portugiesische Exemplar der ACN Kinderbibel.

Kardinal Piacenza erinnerte auch daran, dass es dieser Papst war, der ACN im Jahr 2011 in den Rang einer Päpstlichen Stiftung erhoben und einen umfassenden Modernisierungsprozess bei ACN eingeleitet hatte. Mit dieser Umwandlung hat unser Hilfswerk seine bis heute gültige Gestalt bekommen. In seinem Bestätigungsschreiben würdigte der Papst ACN „als ein Hilfswerk, das die Kirche seit 65 Jahren überall dort begleitet, wo es an finanziellen Mitteln fehlt oder es zu Verstößen gegen die Religionsfreiheit kommt“.

Viele Begegnungen mit Benedikt XVI. bleiben uns unvergessen. Auf einigen seiner Auslandsreisen hatte er die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von unserem Einsatz für notleidende und bedrängte Christen zu machen. So besuchte er beispielsweise 2007 bei einer Apostolischen Reise nach Brasilien das Drogenrehabilitationszentrum „Fazenda da Esperança“ (Hof der Hoffnung), das von ACN unterstützt wird.

Unvergessen bleibt auch eine Konferenz in Castel Gandolfo, die vom 13. bis zum 16. September 2007 anlässlich des 60-jährigen Gründungsjubiläums von ACN stattfand. Papst Benedikt XVI. empfing eine Delegation von ACN in seiner Sommerresidenz und schenkte uns eine Marienstatue, die einen würdigen Platz in der internationalen Zentrale von ACN fand.

Benedikt XVI. überreicht P. J. Alliende zum 60-jährigen Gründungsjubiläum von ACN 2007 eine Madonnenstatue.

ACN Exekutivpräsident Thomas Heine- Geldern erinnerte auch daran, wie sehr Papst Benedikt XVI. die Jugendlichen am Herzen lagen: „Auch dieses wichtige Anliegen hat er uns anvertraut durch die Betreuung, Verbreitung und Weiterentwicklung des Jugendkatechismus YOUCAT.“ Im Vorwort des YOUCAT wandte sich Papst Benedikt XVI. direkt an die Jugendlichen: „Ihr müsst im Glauben noch viel tiefer verwurzelt sein als die Generation eurer Eltern, um den Herausforderungen und Versuchungen dieser Zeit mit Kraft und Entschiedenheit entgegentreten zu können.“

Benedikt XVI., Erzbischof G. Gänswein und der Schweizer ACN Direktor J. Probst 2019.

Im Januar 2019 besuchte Jan Probst, der Direktor des Schweizer ACN Nationalbüros, als letzter Vertreter von ACN den emeritier- ten Papst an dessen Ruhesitz im Vatikan. Probst erinnert sich: „Es war eine beeindruckende Begegnung. Obwohl körperlich schwach, war sein Verstand klar und sein Charisma unverändert. Benedikt XVI. sagte: ‚Ich versichere Ihnen, dass Sie und ACN in mein Gebet eingeschlossen sind.‘“

Unser Hilfswerk gedenkt des verstorbenen Papstes in Dankbarkeit und fühlt sich seinem Erbe weiterhin verpflichtet.