NOCH MEHR CHRISTEN WERDEN NACH NINIVE ZURÜCKKEHREN

“Wir sind Papst Franziskus für diese väterliche Geste sehr dankbar. Der Pontifex ist der Vater der ganzen Kirche und denkt an alle, besonders an diejenigen, die so wie wir leiden“. Mit diesen Worten kommentiert der chaldäisch-katholische Patriarch von Babylon, Raphael Luis I. Sako, die Nachricht, dass das Unikat des Lamborghini Huracan, das dem Papst am 15 November des vergangenen Jahres von dem Autohersteller geschenkt worden war, am 12. Mai für 715.000 Euro versteigert worden ist. Dem Wunsch des Papstes gemäß wird der Erlös für wohltätige Zwecke verwendet, und ein großer Teil des Gesamterlöses geht an „Aid to the Church in Need“, um den Wiederaufbau der christlichen Dörfer in der Ninive-Ebene im Irak zu unterstützen.

„Der Papst lässt nie darin nach, den irakischen Christen seine Nähe zu zeigen“, sagt der Patriarch, der sich zur Zeit in Erbil aufhält. „Dieses Geschenk macht uns so viel Hoffnung und stellt eine große Ermutigung dar! Es ist für uns wichtig hierzubleiben, unser Leben im Irak fortzusetzen und hier unseren Glauben und die Werte des Evangeliums zu bezeugen.“

Der Plan von ACN für den Wiederaufbau der christlichen Dörfer in der Ninive-Ebene hat es vielen Christen ermöglicht, in ihre Häuser zurückzukehren. Am 7. Mai lag die Zahl der zurückgekehrten Familien in der ganzen Ninive-Ebene bei 8.768, was mehr als 45 Prozent der 19.452 Familien ausmacht, die aufgrund des Einmarsches des Islamischen Staates im August 2014 zur Flucht gezwungen waren.

„Mit dem Geschenk des Papstes werden wir noch mehr tun können. Ich danke dem Heiligen Vater von Herzen, aber gleichzeitig bitte ich alle, die – wenn auch in geringem Maße – helfen können, die Christen in der Ninive-Ebene zu unterstützen, die die Wurzeln unseres Glaubens darstellen.“

Am 12. Mai, genau als der Lamborghini versteigert wurde, wurden im Irak die Parlamentswahlen abgehalten. Die Ergebnisse sind noch nicht endgültig, aber die Hochrechnungen sehen den schiitischen Geistlichen Moqtada al-Sadr als führend und somit als nächsten Premierminister an. „Al Sadr zeigte sich den Minderheiten gegenüber stets wohlwollend, aber wenn er gewinnt, muss man sehen, mit wem er eine Koalition eingeht. Die Wahlbeteiligung war sehr niedrig, weil die Iraker das Vertrauen in die Politiker verloren haben. Es fehlt an konkreten Programmen und Projekten, und die Korruption ist sehr weit verbreitet. Im Moment herrscht Verwirrung, aber wir hoffen, dass die neue politische Klasse Gutes tun kann und dass sie vor allem ein Land, das so extrem gespalten ist wie der Irak, einen kann.“

Seit Beginn des Vormarsches des ISIS im Juni 2014 hat Aid to the Church in Need Nothilfe und humanitäre Projekte im Irak für insgesamt 37.703.054 Euro unterstützt. Die Päpstliche Stiftung ist diejenige Organisation, die in der Ninive-Ebene am meisten Hilfe leistet.