Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung der drei Kirchen hat ACN in folgender Weise einen Beitrag geleistet und leistet ihn weiterhin.:

Grundlegende Untersuchung und Befragung über die Rückkehrabsichten

Ende 2016 und Anfang 2017 gab ACN in Zusammenarbeit mit dem in der Anfangsphase befindlichen NRC zwei Studien in Auftrag: eine Studie, in der die Schäden beurteilt wurden, sowie eine Studie zur Erfassung der Rückkehrabsichten der Bevölkerung. In der Studie über die aufgetretenen Schäden wurde von Ingenieurteams der Grad der an Privathäusern (Phase 1), Schulen und Krankenhäusern (Phase 2) sowie an kirchlichen Gebäuden (Phase 3) verursachten Schäden erfasst und die Kosten für den Wiederaufbau geschätzt. Ein erster Entwurf des Berichtes über Phase 1 wurde am 5. Februar 2017 vorgelegt und Mitte April aktualisiert. Diese Ausgangsuntersuchungen bilden eine grundlegende Studie, die als Grundlage der Schadensbewertung, der für die Wohnhäuser notwendigen Wiederaufbaukosten und der jeder Kirche zur Verfügung gestellten Mittel (proportional zu ihrem Anteil an der Bevölkerung) dient.

Zugleich gab ACN zwei Umfragen über die Rückkehrabsichten der nach Erbil geflohenen christlichen Familien in Auftrag: eine im November 2016 und eine zweite im Februar 2017. In der Befragung von November 2016 gaben lediglich 3,28 Prozent der Befragten an, in ihre Heimatdörfer zurückkehren zu wollen. Zu diesem Zeitpunkt war die Situation in der befreiten Region noch instabil und es kam noch zu Kampfhandlungen. In der Folgebefragung im Februar 2017 gaben 41 Prozent an, in ihre Heimatdörfer zurückkehren zu wollen, und weitere 46 Prozent zogen es in Erwägung. ACN erwartet einen weiteren Anstieg des Rückkehrwillens, sobald Flüchtlingsfamilien in Erbil den Fortschritt in Telleskuf sehen, wo bereits Anfang Februar mit dem Aufbau begonnen wurde.

Auf der Grundlage dieser Ergebnisse setzt ACN einen Schwerpunkt darauf, den Wiederaufbau der ersten 105 Häuser für christliche Vertriebene und Flüchtlinge zu unterstützen, die erklärt haben, dass sie die Absicht haben, zurückzukehren.

Internationale Interessensvertretung/Advocacy

ACN ist sich dessen bewusst, dass die politischen Verantwortlichen der Welt weder die Notlage der Bevölkerung der Ninive-Ebene noch die Herausforderungen, vor denen sie steht, kennen. Daher hat ACN eine Advocacy-Strategie entwickelt, die sowohl dazu dient, die Welt zu informieren, als auch dazu, finanzielle Unterstützung für unsere Projektpartner zu suchen.

ACN wird eine vereinte Interessensvertretung fördern, um die Glaubwürdigkeit zu steigern und Verwirrung unter Regierungsvertretern und internationalen Spendern zu vermeiden. Gemeinsame Advocacy-Touren werden organisiert, wobei den Vereinten Nationen die Priorität gegeben wird, worauf der US-Kongress, die EU in Brüssel sowie bestimmte Mitgliedsstaaten folgen.

Die Finanzierung des Wiederaufbaus der Häuser, die durch die Advocacy-Bemühungen erlangt wird, wird durch das NRC kanalisiert und proportional verteilt, wobei die grundlegende Untersuchung berücksichtigt wird. Den einzelnen Kirchen steht es frei, zusätzliche Unterstützung zu suchen, aber sie werden gegenüber dem Komitee über alle finanziellen Mittel für den Wiederaufbau Bericht erstatten.

Das Ninive-Wiederaufbau-Komitee

Das Ninive-Wiederaufbau-Komitee setzt sich zusammen aus jeweils zwei Vertretern der Kirchen (der Chaldäischen, der Syrisch-Katholischen und der Syrisch-Orthodoxen Kirche), von denen jedem die volle Autorität durch die jeweilige Kirchenleitung gewährt wird. ACN hat zwei von drei Experten benannt: einen technischen Berater (der mit den Ingenieuren zusammenarbeiten soll) und einen Verwalter für die Projektberichte und die finanzielle Übersicht. Der Interimskoordinator (der zwischen den verschiedenen Kirchen vermittelt und das Projekt beaufsichtigt) ist der Experte von ACN für den Nahen Osten, Pater Andrzej Halemba. Es wurden ebenfalls Bankkonten für jede der Kirchen eingerichtet.

Die Hauptaufgaben des NRC, das wöchentlich zusammenkommt, sind diese:

  • die Rangfolge der Projekte, die umgesetzt werden sollen, festzulegen.
  • sich auf einen ambitionierten, aber realistischen Zeitplan zu einigen und ihn einzuhalten.
  • einen einheitlichen Standard bei den Kostenvoranschlägen zu gewährleisten.
  • zu gewährleisten, dass die Mittel gemäß den in der Studie zur Schadensbewertung festgelegten Kriterien verteilt werden.
  • Interessenskonflikte zu vermeiden.
  • eine sachgemäße Verwendung der Geldmittel zu gewährleisten.
  • regelmäßig Berichte über die Fortschritte zu verfassen, die über jedwede notwendige Modifizierung des Projektes informieren.
  • eine transparente Berichterstattung zu gewährleisten.