Papst-Spende aus der Lamborghini-Versteigerung spricht irakischen Christen Mut zu

«Die Geste des Heiligen Vaters hat die irakischen Christen zutiefst gerührt,» sagte der Chaldäische Patriarch von Babylon Raphael Louis I Sako zu Aid to the Church in Need (ACN).

Papst Franziskus hatte zuvor einen Teil des Erlöses aus der Versteigerung  des Lamborghini-Sondermodells Huracan unter anderem diesem Päpstlichen Hilfswerk versprochen. Der Pontifex hatte vor kurzem den Sportwagen als Geschenk erhalten. Franziskus will mit dem Erlös aus der Auktion auch das ACN-Rückkehrprojekt  der Christen in die nordirakische Ninive-Ebene unterstützen.

«Mittlerweile bin ich an die Überraschungen von Franziskus gewöhnt», fügte der Patriarch hinzu: Diese Geste verkörpere „gänzlich die christliche Nächstenliebe mit konkreten Taten». Die Meldung darüber sei durch die irakischen Medien weit verbreitet und vor allem von der christlichen Gemeinschaft achtsam verfolgt worden. «Es ist nicht das erste Mal, dass der Papst uns durch solche Aktionen seine Nähe zeigt. Er hat noch nicht zu uns kommen können, doch manchmal ist die menschliche und geistliche Gegenwart wichtiger als die physische.»

Die Nachricht über diese neuerliche Unterstützung aus Rom kommt in einem  für die Ninive-Ebene delikaten Moment. Nach dem kurdischen Unabhängigkeitsreferendum hatten sich die Spannungen vor Ort verstärkt. «Jetzt ist die Lage ruhig und es besteht der Wille zum Dialog. Doch der Irak benötigt mehr. Eine Trennung zwischen Staat und Religion ist nötig und ein neues Konzept der Staatsangehörigkeit, das jedem Iraker unabhängig von seiner Religionszugehörigkeit die gleiche Würde zugesteht. »

In der Zwischenzeit ermuntert das ACN-Projekt, irakische Vertriebene weiter in ihre christlichen Dörfer in die  Ninive-Ebene zurückzukehren: «Wir wollen den christlichen Glauben in diesem Land bezeugen. Unsere Präsenz ist wesentlich für die Gläubigen aller Religionen.  Denn das Christentum stellt ein Element der Offenheit dar, das fähig ist, der Gewalt entgegenzuwirken.“ Wesentlich im Christentum ist der Gedanke, auch Feinden und Verfolgern zu vergeben und sich für ein friedliches Zusammenleben einzusetzen. Dafür bat der Patriarch auch weiter um Unterstützung in Wort, Tat und im gemeinsamen Gebet.