In der Präambel zur Verfassung wird erklärt, dass Barbados eine souveräne Nation ist, die die Herrschaft Gottes, die Würde des Menschen sowie die Menschenrechte und grundlegenden Freiheitsrechte achtet.
Artikel 11 garantiert den Schutz der Grundrechte und Grundfreiheiten jeder Person, vorbehaltlich der Rechte und Freiheiten anderer und des öffentlichen Interesses. Hierzu zählen unter anderem die Gewissensfreiheit, das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie die Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit unabhängig von Rasse, Herkunft, politischer Meinung, Hautfarbe, Glauben oder Geschlecht.
Die Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen wird jedem Menschen gestattet (Artikel 14, Satz 3, c)
Artikel 19, Satz 1 bestimmt, dass keine Person in der Ausübung ihrer Gewissensfreiheit behindert werden darf. Auch die Gedanken- und Religionsfreiheit, die Freiheit, die Religion oder Weltanschauung zu ändern oder diese durch Anbetung, Lehre, Praxis oder Ausübung, ob allein oder in Gemeinschaft, privat oder öffentlich, zu bekunden oder zu verbreiten, dürfen nicht eingeschränkt werden.
Jeder Religionsgemeinschaft steht es frei, auf eigene Kosten Bildungsstätten einzurichten und zu betreiben (Artikel 19, Satz 2).
Keine Religions- oder Glaubensgemeinschaft darf daran gehindert werden, ihren Mitgliedern Bildung zu vermitteln und Religionsunterricht zu erteilen, unabhängig davon, ob sie staatliche Zuschüsse erhält oder nicht (Artikel 19, Satz 3).
In Artikel 19, Satz 4 heißt es, dass niemand (einschließlich des Erziehungsberechtigten bei Minderjährigen), der eine Bildungseinrichtung besucht, ohne ausdrückliche Zustimmung gezwungen werden darf, am Religionsunterricht oder an einer Zeremonie oder einem Fest teilzunehmen, wenn diese nicht mit der eigenen Religion vereinbar sind.
Schlussendlich darf laut Artikel 19, Satz 5 niemand dazu gezwungen werden, einen Eid abzulegen, der dem eigenen Glauben widerspricht, oder diesen in einer Weise zu leisten, die dem eigenen Glauben oder der eigenen Religion entgegensteht.
Kapitel 41 des Bildungsgesetzes von 1997 regelt das Bildungssystem in Barbados. Laut Gesetz kann ein Kind im schulpflichtigen Alter aus unterschiedlichen Gründen von der Anwesenheitspflicht befreit werden, einschließlich zum Zwecke der Ausübung der Religion (Artikel 42, Satz 1, d). Eltern, die ihr Kind von der Anwesenheitspflicht befreien lassen wollen, müssen dafür – je nach Grund für die Freistellung – bei den zuständigen Behörden eine Freistellungsbescheinigung (Artikel 42, Satz 2) beantragen.
Die Zulassung zu einer öffentlichen Bildungseinrichtung oder die Teilnahme an deren Angeboten setzt nicht voraus, dass ein Schüler (a) ein Gotteshaus oder eine religiöse Bildungseinrichtung besucht oder nicht besucht; (b) falls ein Elternteil sein Einverständnis zum Religionsunterricht nicht erteilt, an einer Bildungseinrichtung oder andernorts an der Ausübung der Religion oder am Religionsunterricht teilnimmt; oder (c) an irgendeinem dafür vorgesehenen Tag eine Einrichtung der Religionsgemeinschaft, zu der er oder sie gehört, besucht. Möchten die Eltern einen Schüler vom Religionsunterricht befreien lassen, wird der Schüler vom Religionsunterricht entschuldigt, bis der Antrag der Eltern zurückgezogen wird (Artikel 54).
2019 hat das Parlament von Barbados das Sacramental Cannabis Act 2019 (Sakramentales Cannabis-Gesetz 2019) verabschiedet, das den Anhängern des Rastafari-Glaubens das Recht einräumt, Cannabis für sakramentale Zwecke sowohl in einer Gebetsstätte als auch in der Öffentlichkeit zu konsumieren.
Auf einer Veranstaltung im Januar 2020, die von der islamischen Gemeinschaft ausgerichtet wurde, rief Premierministerin Mia Mottley zu religiöser Toleranz und Vielfalt auf. Sie hob hervor, dass die karibische Region Einwanderer und Anhänger anderer Glaubensrichtungen willkommen heiße und fügte hinzu, dass ihre Regierung bereit sei, mit unterschiedlichen Religionsgemeinschaften zusammenzuarbeiten, um engere Beziehungen zu pflegen.
Im März 2020 erklärte die Premierministerin den 22. März zum Nationalen Tag des Gebets für die COVID-19-Pandemie. Aufgrund der Einschränkungen im Zuge der Pandemie hielten die Kirchen das Gebet online ab.
Im Mai 2020 gab die Regierung von Barbados Pläne zur Wiedereröffnung von Geschäften, Restaurants und Kirchen bei Anwesenheit von maximal sieben Personen bekannt.
Arbeitsminister Colin Jordan berichtete im Juni 2020, dass mit den Religionsführern des Landes Beratungen abgehalten worden waren, um Vorkehrungen für die Wiedereröffnung der Kirchen zu treffen.
Im Januar 2021 forderten verschiedene Religionsführer die Regierung auf, zehn Personen statt wie bisher nur drei bei Gottesdiensten zuzulassen.
Im Berichtszeitraum von 2018 bis 2020 wurde für die Gemeinschaft der Rastafaris der religiöse Konsum von Cannabis legalisiert. Insgesamt hat sich die Lage der Religionsfreiheit in Barbados verbessert und die Aussichten für die Zukunft sind positiv.