Königstein im Taunus 27.03.2017
Mehr als 12.000 Privathäuser in zwölf christlichen Dörfern der Ninive-Ebene sind durch den „Islamischen Staat“ beschädigt worden. 669 Häuser wurden vollständig zerstört. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die die Päpstliche Stiftung „Aid to the Church in Need“ initiiert hat. Die Kosten für den Wiederaufbau belaufen sich der Studie zufolge auf weit mehr als 200 Millionen Dollar.
Im Rahmen der Studie wurden außerdem 1.500 aus den betroffenen Regionen nach Erbil geflüchtete Familien in einem Fragebogen darüber befragt, ob sie die Absicht haben, in ihre mittlerweile befreiten Heimatorte zurückzukehren, von denen 1.308 geantwortet haben.
41 Prozent der Befragten gaben an, in ihre Heimatdörfer zurückkehren zu wollen, 46 Prozent äußerten, dies in Erwägung zu ziehen. Bei einer ebenfalls von ACN durchgeführten Befragung von 5.762 Binnenvertriebenen im November 2016 wollten lediglich 3,28 Prozent der Befragten in ihre Heimatdörfer zurückkehren, da zu diesem Zeitpunkt die Sicherheitslage in dem befreiten Gebiet noch fragil war und es zu Kampfhandlungen kam.
57 Prozent der Befragten gab an, ihr Eigentum sei geplündert worden, 22 Prozent antworteten, ihre Häuser seien zerstört. Der Rest konnte zum derzeitigen Zustand ihrer Häuser und ihres Hab und Gutes keine Angaben machen. Etwas mehr ein Viertel (25,46 Prozent) der Befragten gab an, die Terroristen des Islamischen Staates habe ihnen ihre Dokumente gestohlen.
In Erbil halten sich derzeit noch 14.000 registrierte aus Mossul und der Ninive-Ebene geflohene Familien auf. Dies entspricht einer Personenzahl von rund 90.000 von ursprünglich 1200.000 im Jahr 2014. 12.000 Familien sind derzeit noch immer auf humanitäre Hilfe von ACN angewiesen.
Die von ACN mit Hilfe lokaler Kirchenmitarbeiter durchgeführte Studie besteht aus drei Teilen: Zunächst wurden die Schäden ermittelt, die durch ISIS an Privathäusern verursacht wurden. Die Ergebnisse der Ermittlung der an sozialen Einrichtungen wie Schulen und Kliniken sowie der an kirchlichen Gebäuden entstandenen Schäden werden folgen.