Mit einer Fläche von ca. 2,8 Millionen Quadrat–kilometern ist Argentinien das achtgrößte Land der Erde. Knapp 70 Prozent der rund 44 Millionen Einwohner sind Katholiken. Die Heimat von Papst Franziskus steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Bereits im Vorjahr wurden 40 Prozent der Bevölkerung als arm eingestuft. Hinzu kommt, dass die Ärmsten besonders unter den Folgen der Corona-Krise leiden. 2020 konnten wir die Ortskirche, die sich neben ihren pastoralen Aufgaben vor allem für sozial Schwache, indigene Einwohner, Kranke sowie für Frauen und Kinder starkmacht, mit insgesamt 49 Projekten unterstützen.
COVID-19 hat auch der argentinischen Bevölkerung im vergangenen Jahr schwer zugesetzt. Am Jahresende wurden 1,6 Millionen Infektionen und über 43.000 Tote gezählt. Die Kirche sorgt sich vor allem um ihre ärmsten Diözesen. Ein Beispiel hierfür ist San Roque de Presidencia Roque Sáenz Peña. Die Diözese im Norden Argentiniens liegt zum Großteil im unwegsamen Urwald, wo mehrheitlich indigene Völker leben, die zu den ärmsten im Land gehören.
Soziale Konflikte, wirtschaftliche Probleme und nicht zuletzt die Pandemie haben ihre Spuren hinterlassen. Für die Menschen in der Region geht es täglich ums nackte Überleben. Viele Kinder sind stark unterernährt. Die Kirche erhebt immer wieder ihre Stimme für die indigene Bevölkerung und setzt sich leidenschaftlich für sie ein. ACN hilft ihr dabei. Im Berichtsjahr haben wir 26Ordensschwestern, die in dieser besonders armen Diözese unter schwierigsten Bedingungen den Ärmsten zur Seite stehen, mit Existenzhilfen unterstützt. Auch in anderen Diözesen des Landes konnten wir Ordensfrauen unterstützen und bedürftigen Priestern mit Mess-Stipendien unter die Arme greifen. Außerdem haben wir die Priesterausbildung weiter gefördert.
Ein weiteres Anliegen der Ortskirche ist der Schutz des ungeborenen Lebens, für das sie sich unermüdlich einsetzt. Sie leistete auch entschlossenen Widerstand, als die argentinische Regierung Ende des Jahres die Abtreibung legalisierte. Zuvor hatten die Bischöfe dazu aufgerufen, an Weihnachten für den Schutz des ungeborenen Lebens zu beten. Auch Papst Franziskus hatte sich in den öffentlichen Diskurs eingeschaltet.
ACN fördert Zentrum für werdende Mütter
„GRÁVIDA Centro de Asistencia a la Vida Naciente“ ist ein Zentrum für werdende Mütter in Krisen- und Konfliktsituationen mit Hauptsitz in der Stadt San Pedro nahe der Hauptstadt Buenos Aires. Das Zentrum wurde 1989 gegründet und wird von ACN unterstützt. Es betreibt ein nationales Netzwerk mit 71 Niederlassungen und bietet Beratung, Begleitung und Kurse für meist jugendliche Schwangere und junge Mütter an. Zum Angebot gehört auch Aufklärungsarbeit in Schulen. Viele Frauen entscheiden sich dank der ausführlichen Betreuung und konkreten Unterstützung gegen eine Abtreibung und für ihr Kind.