In den beiden südlichsten Ländern Lateinamerikas hat die Kirche seit einigen Jahren einen schweren Stand. Argentinien leidet noch unter den Reformen, die auch die wirtschaftliche Situation der Ortskirchen verschärft hat. In Chile hingegen ist die Kirche mit einer feindseligen öffentlichen Meinung konfrontiert.
Finanzielle Sorgen machen sich die Hirten der Kirche in Argentinien. Durch die Wirtschaftsreformen und die Entschlackung des Staatshaushaltes hat sich die Armut im Land dramatisch zugespitzt. Kein Wunder, dass uns 2017 wesentlich mehr Projektanträge aus Argentinien erreichten.
» Die Gläubigen in Chile erhofften sich vom Papstbesuch im Januar 2018 eine Wende. «
Unterdessen sah sich die Kirche in Chile vermehrten Brandanschlägen und Vandalismus gegen kirchliche Gebäude ausgesetzt. Zurückzuführen ist dies auf den Vertrauensverlust durch ungenügend aufgearbeitete Missbrauchsskandale, eine besonders rasche Verweltlichung in der Bevölkerung und die anhaltenden Konflikte in der von Mapuche-Indianern bewohnten Region Araucanía.
ACN unterstützt die Kampagne „Capilla País“
Auch in der Studentenseelsorge der katholischen Universität Chile löste die Ankündigung des Papstbesuches große Vorfreude aus. 2015 lancierte das Universitätspastoral die Kampagne „Capilla País“ („Kapellen für das Land“), der sich seitdem jedes Jahr Hunderte Studierende in den Sommersemesterferien anschließen. Sie teilen sich auf besonders arme Gemeinden auf, um mit Gläubigen vor Ort einfache Kapellen in Holzständerbauweise zu bauen und durch Bildungs- und Freizeitangebote das Gemeindeleben zu fördern.
50 Kapellen sollten bis zur Ankunft von Papst Franziskus errichtet werden. Auch durch Beihilfen unserer Wohltäter ist es den Studenten gelungen, im Jahr 2017 die letzten 18 Kapellen zwischen Coquimbo im Norden und Puerto Montt im Süden fertigzustellen.