Jahrelang war Sierra Leone von Katastrophen geprägt: einem grausamen Bürgerkrieg, dem illegalen Diamanten- und Waffenhandel, Korruption, Naturkatastrophen und der Ebola-Epidemie. Die Arbeit der Kirche war deshalb bisher nahezu ausschließlich im sozialen und karitativen Bereich angesiedelt. ACN unternahm 2017 zum ersten Mal eine Projektreise in das kleine Land im äußersten Westen Afrikas. Unsere Initiative, bei pastoralen Projekten zu helfen, wurde begeistert aufgenommen.
Trotz aller Krisen ist das politische System in Sierra Leone stabil, auch die Menschenrechtslage und Religionsfreiheit haben sich gebessert. Obwohl mehr als 78 % der Bevölkerung muslimischen Glaubens sind, leben die Religionsgemeinschaften friedlich zusammen. Eine der Hauptursachen dafür ist, dass fast das gesamte Land in christlichen Schulen ausgebildet wurde. Hier lernten die Schüler christliche Werte und christliches Denken kennen und achten. Katholische Schulen waren bis vor kurzem die einzigen im ganzen Land.
» Eine kontinuierliche Priesterausbildung in Afrika liegt uns am Herzen. «
Das Pastoralzentrum Johannes Paul II. in Freetown galt in Sierra Leone bis Oktober 2017 als einer der größten Treffpunkte für Priester, Ordensmitglieder oder Laien, wenn es um Exerzitien, Fortbildungen oder spirituelle Einkehrtage ging. Aufgrund der Baufälligkeit des Gebäudes musste es aber nach langen Diskussionen geschlossen werden. In Absprache mit dem Erzbischof halfen wir, das Zentrum zu renovieren, so dass es seine Pforten bald wieder öffnen und so erneut ein Ort der Weitergabe des Glaubens wird.