„Niemand kann die Stimme der Märtyrer zum Schweigen bringen oder ihre Liebe auslöschen“, sagt Papst
Laut Regina Lynch, Geschäftsführender Präsidentin von ACN ist das Hilfswerk stolz darauf, jene zu unterstützen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden oder sogar ihr Leben hingeben.
Papst Leo XIV. würdigte am Sonntag, dem 14. September, bei einer ökumenischen Feier in Rom das Zeugnis christlicher Märtyrer und stellte dabei eine Liste mit mehr als 1600 Menschen vor, die in den letzten 25 Jahren aufgrund ihres Glaubens getötet wurden.

Die Liste war auf Wunsch von Papst Franziskus von einer vatikanischen Kommission in Zusammenarbeit mit Vertretern anderer Kirchen erarbeitet worden. Sie umfasst Christen aller Konfessionen, die aufgrund ihres Glaubens getötet wurden, nicht nur Katholiken. Das katholische Hilfswerk Aid to the Church in Need (ACN) unterstützte diesen Prozess im Rahmen seines Charismas.
Die vom Vatikan organisierte Feier fand am Fest der Kreuzerhöhung statt. Papst Leo erinnerte die Anwesenden daran, dass „viele Brüder und Schwestern auch heute noch wegen ihres Glaubenszeugnisses in schwierigen Situationen und unter widrigen Umständen das Kreuz des Herrn tragen: wie er werden sie verfolgt, verurteilt und getötet“.
„Es sind Frauen und Männer, Ordensleute, Laien und Priester, die ihre Treue zum Evangelium, ihren Einsatz für Gerechtigkeit, ihren Kampf für die Religionsfreiheit, da wo sie immer noch verletzt wird, ihre Solidarität mit den Ärmsten mit ihrem Leben bezahlen. Nach den Maßstäben der Welt sind sie ‚besiegt‘ worden. In Wirklichkeit jedoch verhält es sich so, wie es uns das Buch der Weisheit sagt: ‚In den Augen der Menschen wurden sie gestraft, doch ihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit‘ (Weish 3,4)“, so Papst Leo.

Die vom Vatikan erstellte Liste nennt 1624 Menschen, die als Glaubenszeugen ihr Leben ließen – doch die tatsächliche Zahl dürfte weit höher sein. Selbst wer nicht namentlich genannt werden konnte, habe bleibende Spuren hinterlassen, erklärte Papst Leo: „In diesem Heiligen Jahr wollen wir die Hoffnung dieser mutigen Zeugen des Glaubens feiern. Es ist eine Hoffnung voll Unsterblichkeit, denn ihr Martyrium trägt weiterhin dazu bei, das Evangelium in einer von Hass, Gewalt und Krieg gezeichneten Welt zu verbreiten; es ist eine Hoffnung voll Unsterblichkeit, denn auch wenn ihre Körper getötet wurden, wird niemand im Stande sein, ihre Stimme zum Schweigen zu bringen oder die Liebe auszulöschen, die sie erwiesen haben; es ist eine Hoffnung voll Unsterblichkeit, denn ihr Zeugnis bleibt als Prophetie vom Sieg des Guten über das Böse bestehen.“
Papst Leo erinnerte daran, dass das Ende der großen Diktaturen des 20. Jahrhunderts nicht die von vielen erhoffte Beendigung der Verfolgung gebracht habe. „Leider ist die Verfolgung von Christen trotz des Endes der großen Diktaturen des 20. Jahrhunderts immer noch nicht vorbei, ja sie hat in einigen Teilen der Welt sogar noch zugenommen“, sagte er.

An der Gedenkfeier nahm auch Regina Lynch, Geschäftsführende Präsidentin von ACN International, teil. „Jeden Tag sind Menschen bereit, den höchsten Preis zu zahlen, um das zu verteidigen, was Christus uns gelehrt hat: einander zu lieben. Bei ACN sind wir sehr stolz darauf, diese Märtyrer zu unterstützen und zu würdigen und den Menschen nahe zu sein, die heute unter Diskriminierung oder Verfolgung leiden oder sogar ihr Leben hingeben, um ihren Glauben zu verteidigen“, betonte sie.
Marco Mencaglia, Projektleiter von ACN International, ergänzte: „Das Zeugnis der Märtyrer ist ein Zeugnis des Lebens. Tausende von Menschen auf allen Kontinenten, Ordensleute, junge Menschen, ganze Familien, die ihr Leben für ihren Glauben, für die Liebe zu ihren Nächsten und zu Gott hingeben. Die Zeugnisse dieser Menschen, die sich ganz für ihren Glauben hingeben wollen, sind das Leben der Kirche.“