Die erstmals verliehene Auszeichnung „Courage to be a Christian“ geht an die Opfer des Pfingstanschlags in Nigeria

Margaret Attah, die bei einem Anschlag auf eine Kirche im Südwesten Nigerias beide Beine verlor, reiste nach London, um die vom ACN-Büro im Vereinigten Königreich verliehene Auszeichnung entgegenzunehmen.

Margaret und Dominic Attah werden im Londoner Büro von ACN interviewt
Margaret und Dominic Attah werden im Londoner Büro von ACN interviewt

Die Überlebenden des Anschlags am Pfingstsonntag 2022 in Owo im Bundesstaat Ondo in Nigeria, bei dem 41 Christen ums Leben kamen und der mehr als 80 Verletzte forderte, wurden im Rahmen der Preisverleihung am 22. November in der St. George‘s Cathedral in Southwark, London, geehrt. Dabei wurden ihre Tapferkeit und ihr Glaube im Angesicht der Verfolgung gewürdigt.

Die Auszeichnung „Courage to be a Christian“ (Mut zum Christsein) wurde vom Sitz des internationalen Hilfswerks Aid to the Church in Need (ACN) im Vereinigten Königreich als Teil seiner #RedWednesday-Aktivitäten 2023 ins Leben gerufen. Der #RedWednesday, der in einigen Ländern zur #RedWeek geworden ist, verfolgt das Ziel, die Gesellschaft an die Verfolgung zu erinnern, der sich Christen auf der ganzen Welt ausgesetzt sehen. In Teilen Nigerias ist der reine Akt des Messebesuchs eine außerordentlich mutige Tat.

Margaret und Dominic Attah, die am Tag des Anschlags beide in der St. Francis Xavier-Kirche gewesen waren, reisten nach London, um die Auszeichnung im Namen ihrer Gemeindemitglieder entgegenzunehmen. „Gerade als sich der Gottesdienst dem Ende näherte, hörten wir die ersten Schüsse. Die Verbrecher erkannten schnell, dass ihre Feuerwaffen die Menschen nicht schnell genug töteten, also zündeten sie Dynamit und warfen es in die Menge“, berichtete Dominic Attah am Mittwoch, den 22. November auf einer Veranstaltung im britischen Parlament.

Nachdem die Terroristen die Flucht ergriffen hatten, durchsuchte Dominic die Kirche nach seiner Frau, die sich während des Angriffs hinter dem Altar verstecke hatte. Wegen der extremen Verletzungen, die sie bei der Explosion erlitten hatte, ging er dreimal an ihr vorbei und erkannte sie nicht. Margaret, Krankenschwester von Beruf, verlor beide Beine und das Sehvermögen auf einem Auge. Viele weitere Menschen erlitten ebenfalls Verletzungen, die ihr Leben veränderten. Die Regierung Nigerias machte islamistische Terroristen für den Anschlag verantwortlich, aber niemand wurde für diese Gräueltat zur Rechenschaft gezogen.

„Wir müssen lauter schreien“

Fiona Bruce, Sonderbeauftragte des Premierministers für Religions- und Glaubensfreiheit, sprach auf der Veranstaltung im Parlament, bei der Mitglieder des Unter- und Oberhauses anwesend waren, und sagte zu ihren Parlamentskollegen: „Wir müssen lauter schreien. Wir müssen der Welt sagen, was in Nigeria geschieht. Margaret ist ein sehr wertvoller Mensch, der traurigerweise stellvertretend für Tausende andere Menschen steht, die leiden und allein wegen ihres Glaubens angegriffen werden. Sowohl unsere Regierung als auch die Regierung Nigerias müssen mehr tun, um dieses Problem zu lösen.“

Margaret und Dominic Attah mit Erzbischof John Wilson von Southwark und der britischen Nationaldirektorin Caroline Hull vor der St. George's Cathedral, London
Margaret und Dominic Attah mit Erzbischof John Wilson von Southwark und der britischen Nationaldirektorin Caroline Hull vor der St. George’s Cathedral, London

Im weiteren Verlauf des Tages besuchten Margaret und Dominic Attah eine von ACN organisierte Messe in der St. George’s Cathedral im Londoner Stadtbezirk Southwark. Erzbischof Miguel Maury Buendia, der Apostolische Nuntius im Vereinigten Königreich, der der Messe vorstand, sagte: „Religionsfreiheit ist von größter Wichtigkeit und Aid to the Church in Need leistet einen wunderbaren Dienst, indem diejenigen geehrt werden, im Angesicht der Verfolgung ein so außergewöhnliches Engagement für ihren Glauben gezeigt haben.“

Dr. Caroline Hull, Nationaldirektorin von Aid to the Church in Need im Vereinigten Königreich, erklärte vor der Veranstaltung: „Margaret Attah steht für so viele andere Menschen in Afrika, im Nahen Osten und andernorts, die dazu berufen sind, ihren Glauben auf eine Weise zu leben, die wir im Westen uns kaum vorstellen können. Und sie tun es – Margaret Attah tut es – mit so viel Würde und Liebe und Hingabe … Dies muss uns zu einem größeren Engagement anspornen, die Stimme zu erheben und ein Ende der religiösen Verfolgung in unserer heutigen Welt zu fordern.”

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